Texte

Texte von Schülerinnen und Schülern der MS (NMS, MHS) Kirchberg an der Raab

 

Der Friedhof

Mein Hund Anubis zerrte auf einmal an der Leine. Er wollte nicht durch die Gasse gehen, obwohl wir jeden Tag durch sie zurück nach Hause spazierten. Er bewegte sich nicht mehr vom Fleck. Da ich aber zurück zu meinem Haus wollte, nahm ich den Umweg über den Friedhof.

Als wir bei den Toren des Friedhofs vorbeigingen, zerrte mein Hund wieder an der Leine, und zwar so fest, dass sie mir aus der Hand glitt und mich zu Boden riss. Er lief davon und obwohl ich seinen Namen rief, blieb er nicht stehen. Nachdem ich wieder aufgestanden war, konnte ich ihn auch nicht mehr sehen.

Ich durchsuchte den ganzen Friedhof und rief dabei seinen Namen. Selbst als ich es mit Leckerlispuren versuchte, kam er nicht zurück. Es war schon sehr dunkel, als ich mich alleine auf den Weg zurück zu meinem Haus machte. Sowie ich aber nur mehr ein kleines Stück vom Ausgang entfernt war, spürte ich etwas Kaltes und Knochiges an meiner Wade. Mein Herz fing an zu rasen, der Schweiß brach mir aus allen Poren.

„Ist das ein Untoter, der mein Gehirn fressen will?“, fragte ich mich.

 

Ich drehte meinen Kopf langsam um, um zu sehen, wer hinter mir war. Zentimeter für Zentimeter drehte ich mich. Und als ich hinter mir auf den Boden blickte, sah ich Anubis mit einem Knochen im Maul stehen. (Patrick Kleindl, 3a)

 

 

Wie sich alles änderte

 

 

 

Corona. Man hört überall davon und bekommt es auch selber zu spüren. In den letzten Monaten mussten wir alle zurückschrauben. Zurückschrauben - das Treffen mit Verwandten oder Freunden, Einkaufen und viele Hobbys. Das bedeutet: Für uns alle hat sich das Leben in letzter Zeit geändert. Auch meines. 

Von einem auf den anderen Tag kein Besuch mehr in der NMS- Kirchberg, kein Treffen mit den Freunden, kein Einkaufen mehr ohne eine Schutzmaske.

Anfangs dachte ich, es wäre gleich vorbei, aber da hab ich mich wohl verschätzt. Am Anfang war das Online – Lernen gewöhnungsbedürftig und eine Umstellung für mich. Jeden Tag unter der Woche pünktlich seine Aufträge zu erledigen fordert ein Konsequenz und auch ein wenig Selbstbeherrschung. Mittlerweile habe ich mich schon an das Lernen zu Hause gewöhnt. Ich kommuniziere über das Handy mit meinen Freundinnen und Freunden und wir  geben einander Hilfe und Unterstützung. Das Schwierigste für mich - und ich glaube auch für die anderen - ist das Verzichten auf bestimmte Dinge, die man gerne getan hat. Meine Freunde nicht mehr zu sehen, hat mich anfangs bedrückt, was es auch noch immer tut. Auch meine Klasse geht mir sehr ab. Jetzt bekomme ich erst so richtig zu spüren, wie schön meine letzten Monate und Jahre mit meiner Klasse waren. Deshalb werde ich auch die kommenden letzten Wochen, die ich voraussichtlich wieder mit meiner Klasse verbringen darf, so richtig genießen. Eines, das ich in dieser schwierigen Phase gelernt habe, war, dass man nicht vieles braucht, um glücklich zu sein, sondern die Freunde, die dir jeden Tag ein Lächeln ins Gesicht zaubern.

 

Hanna Monschein, 4c (Juni 2020)

 

Online-Lernen während der Coronazeit

 

 

Vom 16. März bis zum 18. Mai veränderte sich der Schulalltag für uns komplett. Statt in die Schule zu gehen, mussten wir zuhause bleiben und unsere Aufgaben vor dem Computer erledigen. Der große Faktor, warum man gerne in die Schule geht, ist, dass man seine Freunde regelmäßig sieht. Dies fällt durch diese Umstände natürlich weg, was für einige sehr belastend sein kann. Am Anfang gab es die ein-oder anderen Probleme: Man bekommt keine E-Mails oder etwas funktioniert nicht so, wie es vielleicht sollte. Dennoch wurde das Konzept des „Home-Learning“ von unserer Schule sehr gut gemeistert und alles hat von Tag zu Tag besser funktioniert.

 

Sophie, Hirschmann, 4c (Mai 2020)

 

 

Lesefest 4c (Herbst 2019)

Auszüge aus dem Beitrag der 4c "Roboter unter uns".

„Roboter unter uns“

 

Einleitung: (M = Moderatorinnen)

M 1:    Intelligente Roboter in der Fabrik, coole Technik im Büro: Die Arbeitswelt ist im Wandel, die Digitalisierung hat alle Bereiche erfasst.

M 2:    Roboter gehören immer mehr zum Alltag. Durch verbesserte künstliche Intelligenz können Roboter immer mehr Aufgaben übernehmen und diese möglicherweise auch besser ausführen als Menschen.

M 1:    Sie bauen Autos, entschärfen Bomben und tauchen in die Tiefen der Ozeane. Auch die Raumfahrt ist bei ihren Missionen auf die Unterstützung von Robotern angewiesen.

 

M2:     Längst haben Roboter es aus den Fabriken und Lagerhallen in unseren Alltag geschafft. Intelligente Staubsauger-Roboter, Rasenmäher –Roboter,  Alexa, Google Maps und vieles mehr erleichtern uns das Leben.

 

M3:    Roboter haben aber auch Schwächen und können uns Menschen hin und wieder auf die Palme bringen, wie wir Ihnen heute Abend zeigen werden.

 

Familie Müller sitzt vor dem Fernseher und sucht nach einem passenden

 

 

 

 

 

 

 

 

Märchenprojekt 1a

Auszüge aus dem Lesefestbeitrag der 1c:

 

Virus im Zauberwald

 

Sandro: EXTRABLATT – EXTRABLATT!

Mysteriöse Vorfälle im Zauberwald und Apfelhausen!

 

Martin: Seltsame Erkrankungen ängstigen die Bewohner von Apfelhausen und Zauberwald.

Der Musikkiller-Virus raubt die Stimme der berühmten Sängerin „Gloria Kreisch“. Der Virus verwandelt die Starken und Tapferen in Angsthasen und Schwächlinge.

 

Sandro: In Apfelhausen und im Zauberwald läuft alles verkehrt. - EXTRABLATT!...

 

Hexe Lillibell:

Zauberlichter überm Baum

erfüllen einen Wünschetraum

Feenglitzer, Sternenduft

Musik liegt wieder in der Luft!

 

Ein Fall für Sherlock Holmes

KRIMI 2 - MORD IM HAUSE MONEYMAKER

 

POLIZEIPROTOKOLL:

Bei Mr. und Mrs. Moneymaker wurden in der Nacht von Samstag auf Sonntag

Juwelen im Wert von $ 50 000 gestohlen. Anhand der Ergebnisse der Spurenicherung konnte festgestellt werden, dass der Einbruch geplant worden war, der Mord an der Köchin jedoch eher ungeplant passierte. Weiters wird vermutet, dass die Köchin, Mrs. Holly Cook, zwischen 23:00 und 1:00 Uhr morgens ermordet wurde. Die Obduktion der Leiche ergab, dass sie mit einem flachen harten Gegenstand ermordet worden war. Ansonsten wies das Opfer keine Spuren von Gewaltanwendung auf. Die Tote wurde um 5:23 Uhr vom Butler des Hauses gefunden. Der Hund der Moneymakers hatte an besagtem Abend nicht gebellt, weshalb man vermutet, dass der Hund den Täter kannte.

 

Personen:   Mr. Anthony Moneymaker –Millionär

                       Mrs. Vivienne Moneymaker – Millionärsgattin

                       Mr. James O´Snob - Butler

                       Mrs. Sally Goaround - Hausdame

                        Miss Rosy Room – Zimmermädchen

                       Mrs. Holly Cook – Köchin

                        Mr. Samuel Tree – Gärtner

                        Mr. David Driver – Chauffeur

                       Inspector Mortimer Miller

                        Assistentin – Hillary Knowitall

 

Szene 1:

(Mrs. Moneymaker sitzt im Schlafzimmer und trinkt Tee)

Butler: Mrs. Moneymaker, Mrs. Moneymaker, ich hoffe, dass ich Sie nicht allzu

           belästige, aber die Köchin, Mrs. Cook, liegt unter dem Küchentisch….

           Ich glaube, sie ist tot.

Mrs.M: Hilfe! Oh, mein Gott! Haben Sie schon einen Arzt gerufen, James?

Butler: Selbstverständlich, Madam. Möchten Sie noch etwas Tee?

Mrs.M: Wie können Sie jetzt noch an Tee denken..?

 

(Mr. Moneymaker betritt den Raum)

Mr.M: Die Juwelen sind verschwunden, die wertvollen Juwelen! Ich bin ruiniert!

           Rufen Sie die Polizei, James!

 

Szene 2:

(Tote Köchin liegt unter dem Tisch, halb verborgen vom Tischtuch)

Insp: Kümmern Sie sich um die Tote, ich befrage inzwischen die Verdächtigen!

Ass:   Sofort, Herr Inspector!

 

Szene 3:

(Der Tresor steht offen, die Juwelen fehlen und die Bücher, die den Tresor ver-

stecken sollten, liegen verstreut am Boden)

Insp: Irgendetwas Auffälliges an der Leiche, Miss Knowitall?

Ass:   Nur, dass die mit einem flachen, harten Gegenstand erschlagen wurde.

         Was haben die Zeugenaussagen erbracht?

Insp: Nur das Übliche! Hier – meine Notizen!

(Inspector Miller untersucht weiter den Tresor, während Miss Knowitall die

Zeugenaussagen durchsieht. Alle Zeugen sprechen ihre Aussagen selber)

 

James O´ Snob, Butler: Ich war die ganze Nacht bei meiner Freundin. Seit sieben

           Jahren arbeite ich für Mr. und Mrs. Moneymaker. Natürlich könnte ich Geld

           für meine Hochzeit gebrauchen.

  

Rosy Room, Zimmermädchen: Ich habe allein die Fenster im zweiten Stock geputzt

           und bin dann nachhause gefahren. Mrs. Moneymaker hat mich vor einem

           Jahr eingestellt. Angeblich sind die Moneymakers pleite.

 

Sally Goaround, Hausdame: Zwölf Jahre arbeite ich schon in diesem Haus. Zu

           meinen Pflichten zählt die Kontrolle aller anderen. Schließlich soll der

           ganze Haushalt reibungslos funktionieren. Zum anderen Personal habe ich

           wenig Kontakt, nur mit Holly Cook, der Köchin, war ich befreundet. Ihr

           Tod hat mich sehr betroffen.

 

Samuel Tree, Gärtner: Tagsüber bin ich immer im Garten. Habe die Büsche zurecht-

           gestutzt. Konnte Licht im Haus sehen. Schon über 17 Jahre bin ich hier der

           Gärtner. Mein ganzes Erspartes ist futsch!!! Wollte investieren – als Alters-

           vorsorge! Mr. Moneymaker hat mich beraten…. 30 000$ sind futsch!

David Driver, Chauffeur: Ich habe Vivienne – ähhh – Mrs. Moneymaker zum Fest

            einer alten Freundin geführt und dort auf sie gewartet. Chauffeur bin ich

           jetzt seit sechs Jahren. Mr. Moneymaker ist wirklich ein Glückspilz – ich

           wollte Vivienne – Mrs. Moneymaker – würde mich einmal so ansehen wie

           ihren Ehemann.

 

Vivienne Moneymaker, Hausherrin: Ich liebe meinen Mann, obwohl er so oft

           beruflich unterwegs ist…. Ob wir in finanziellen Schwierigkeiten stecken,

           kann ich Ihnen nicht sagen. ………..An besagtem Abend war ich bei

            einem Fest meiner Freundin, Mr. Driver – unser Chauffeur – hat mich ge-

           fahren! Guter Fahrer, aber ein bisschen aufdringlich.

 

Anthony Moneymaker, Hausherr: Von Donnerstag bis Sonntag war ich in Frank-

             reich bei einer Konferenz. Ich liebe mein Haus, meine Frau und meine

             Angestellten. Momentan stecken wir in finanziellen Schwierigkeiten –

             eigentlich hatten wir nur noch die Juwelen……….

 

Fiffy, der Haushund:Habe in der Mordnacht nicht gebellt. Wozu auch? Kenne

             ohnehin alle, die hier aus- und eingehen.

 

Holly Cook, Köchin: Ich war eine ausgezeichnete Köchin, seit fünf Jahren im Dienst

             der Moneymakers, eine gute Freundin von Mrs. Goaround. Jetzt bin ich

             leider tot. Erschlagen. James, der Butler, hat mich unter dem Küchentisch

             gefunden. Wer soll jetzt bloß kochen????

 

(Ass. klappt Mappe mit Zeugenaussagen zu und wendet sich an Inspector Miller)

 

Insp:   Seltsam, der Tresor wurde ziemlich gekonnt geöffnet. Keine Fingerabdrücke,

           keine Gewaltanwendung, so als hätte der Täter gewusst, wo er sich befindet.

Ass:     Ich werde die Alibis überprüfen, soweit ich kann.

Insp:   Tu das. Ich untersuche die Küche noch einmal genauer.

 

Szene 4:

Ass:   Die Alibis vom Butler, vom Chauffeur und von Mr. und Mrs. Moneymaker

           wurden bestätigt. Aber die anderen drei Alibis erscheinen mir nicht hieb-

           und stichfest.

Insp:   Ok. Der Täter ist jedenfalls durchs Küchenfenster ins Haus gelangt. Aber

           die Scheibe wurde dabei nicht eingeschlagen. Es gibt keine Fingerabdrücke.

           Mrs. Goaround und Miss Room haben Schlüssel. Aber der Gärtner nicht.

Ass:   Da haben wir unseren Verdächtigen!

 

Szene 5:

Insp: Mr. Tree, Sie sind festgenommen, wegen Juwelendiebstahls und der Ermor-

         dung von Mrs. Holly Cook, der Köchin.

Ass:   Außerdem haben Sie ein eindeutiges Motiv! Rache an Mr. Moneymaker, der

         Sie durch falsche Beratung um Ihre Altersversorgung gebracht hat.

Tree: Aber ich bin unschuldig! Geld ist in meinem Alter nicht mehr so wichtig.

         Außerdem habe ich Sally – Mrs. Cook – sehr gemocht.

 

(Miss Room und Mr. Driver platzen mitten in die Festnahme)    

 

RR:   Inspector Miller! Ich glaube, wir haben etwas Wichtiges entdeckt…..

(Miss Room streckt die rechte Hand aus und öffnet sie – auf ihrer Hand liegt

eine Perlenkette und etwas Erde….)

 

Insp: Das ist in der Tat sehr interessant!

Ass: Nicht immer ist der Gärtner der Mörder!

Insp: Wo haben Sie das gefunden??

Driver: Im Zimmer von…..

Ass: Tja, liebes Publikum, in welchem Zimmer? Und wer hat die Köchin wirklich ermordet ????

 

AUFLÖSUNG:

Driver: Im Zimmer von Mrs. Goaround.

RR:     Während wir eine kleine Trauerfeier für Mrs. Cook abhielten, sah ich etwas

             in einem Blumentopf glänzen….und habe die Kette in einem unbeobachteten

             Moment eingesteckt.

Insp:     Mrs. Goaround, können Sie uns erklären, wie die Perlenkette in Ihren

             Blumentopf gekommen ist??

Mrs. Goaround: (bricht in Tränen aus) Ich wollte Sie nicht töten…… Ich wollte

             nur die Juwelen. Zwölf Jahre habe ich hier Tag und Nacht geschuftet….

             Sie hätten uns alle entlassen. Es war nur noch eine Frage der Zeit…..

Ass:     Deshalb musste Fiffy nicht bellen……

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Mein Hut, der mir noch immer auf die Schädeldecke drückte, wurde langsam angenehmer. Obwohl es meistens nur kleine Schickimicki – Fälle gab, war ich diesmal an etwas Großem dran. Überall aufgeplatzte oder sogar aufgeschlitzte Reifen. Die Zeitungsausschnitte, die für mich schon beinahe als Beweise galten, halfen mir heute auch nicht weiter. Es gab da einen Billigverkauf von der RUSTY RED.

Ich wollte gerade abhauen, doch da kam sie rein. Sie hatte diesen auffällig hellroten Lippenstift aufgetragen, auf den ich damals total abgefahren war. Mit einer etwas genervten Stimme fragte ich: „Tia, was willst du hier?“ Sie antwortete: „Du hast mir gefehlt.“ Darauf ich: „ So wie du beim letzten Rendezvous!“ Sie wollte mir wirklich weismachen, dass diese Aktion nicht gespielt war, aber sie weiß ja genau, wie man schummelt. Dann erklärte Tia mir, dass ihre Schwester Mia gekidnappt worden sei. Ich fragte sie, wann sie sie zum letzten Mal gesehen hätte. Sie legte mir eine Zeitung auf den Tisch, auf der stand: „Big D’s neuer Pokerclub“. „Big D“, antwortete ich.

Gleich darauf fuhr ich zum „Copacabana“. Langsam trat ich in den verrauchten Club. Drei spanische Musikanten und die stellvertretende Leiterin lieferten auf der Bühne eine gar nicht mal so schlechte Show ab. Nach dem Auftritt versuchte ich sie wie eine Zitrone auszuquetschen, obwohl das bei ihrem Obsthut, den sie auf ihrem Kopf trug, beinahe wörtlich gemeint war. Sie antwortete jedoch erst, nachdem ich ihr ein Paar Stöckelschuhe als Schmiergeld auf die Theke knallte. Sie wollte nicht mehr sagen, als dass Mia vor ein paar Tagen mit Big D aufgekreuzt war und dass sie nach Salz und Meer gerochen hatten, aber gleich darauf wieder verschwunden waren. Kurz darauf kam der “Große Jack“ herein, sozusagen ein Bodyguard von Big D. Er schmiss mich kurzerhand raus und schlug mir einmal fest ins Gesicht. Ich sah nur mehr mit einem Auge, weil das andere mächtig angeschwollen war.

Jetzt bemerkte ich Stinky, den Müllmann. Er flüsterte mir zu, dass er in der letzten Zeit nur mehr kaputte Reifen weggeräumt hatte. Er erklärte mir, dass alle nach Hafen gerochen hatten. Zuerst verstand ich „Schlafen“, dann „Schafe“ und dann erst Hafen. Es zeigte sich, dass meine Ohren auch nicht mehr die jüngsten sind.

Am Hafen angekommen sah ich Mia und Big D. Es sah so aus, als wäre sie gefesselt worden. Mein Versteck in einer Hafenkiste half mir auch nicht weiter, denn ich wurde sofort entdeckt. Dann kamen Big D, Mia und leider auch Tia. Es war wohl wieder ein Trick gewesen, um ihre Schwester zurückzuholen. Big D hatte mich mit dieser Entführung in die Falle locken wollen. Seine Helfershelfer nahmen mich gefangen und ließen mich in der Kralle eines Krans über dem Meer hängen. Doch die Rettung kam in letzter Minute, Lieutnant Lightning MC Queen. Big Ds Handlanger versuchten Mc Queen aufzuhalten. Tia befreite mich aus der Kralle und ich ließ die Kiste, die noch immer auf dem Kran hing, auf Big D fallen. Sie brach auf und ich fand die vielen gefälschten Reifen darin. Die Polizei führte den Fälscher ab. Tia, die noch immer ein Auge auf mich geworfen hatte, wollte dort weitermachen, wo wir aufgehört hatten, doch ich verschwand leise im Nebel.

 

Florian Trummer

Da stand ich, sah ihn an. Sein muskulöser Körper beugte sich über seinen Sohn- seinen toten Sohn. Als ich ihn so sah, mit Tränen gefülltem Gesicht, hätte ich nie gedacht, dass ein so mächtiger und gefährlicher Mann- ein Mafiaboss- so verletzlich wirken kann. Er weinte und klagte, schrie. Er streichelte ihn und redete, als ob er glaubte sein Sohn würde schlafen. Doch ich wusste, dass dieser nie wieder erwachen würde. Ich starrte ihn an, konnte meinen Blick von seinem toten Körper nicht wenden. Der hölzerne Fußboden des alten Hauses war eiskalt, ich fror. Der Mann richtete sich langsam auf. Der Boden knarrte unter seinem Gewicht. Kühle Herbstluft drang durch die kaputten Fenster, der Wind ließ mein Haar wehen. Ich hörte das Rascheln der herabfallenden Blätter im Wald. Eine Katze schrie verzweifelt. Ein Schauder lief mir über den Rücken. Ich merkte, wie ich eine Gänsehaut bekam. Er sah mich jetzt an. Sein zuvor verletzter Blick verschwand schlagartig und seine eiskalten blauen Augen – so wie ich sie kannte- bohrten sich in mich. Es war nur ein kurzer Augenblick, doch mir kam es wie eine ganze Ewigkeit vor. Der Mafiaboss lächelte mich hasserfüllt an. Ich wusste, was er dachte, er dachte ich hätte seinen Sohn ermordet, doch das hatte ich nicht. Er zückte seine Pistole, richtete sie auf, zielte auf mich…

Ein Schuss fiel. Doch es war nicht der Schuss von dem Mann vor mir. Der „Big Boss“ taumelte noch hinten und stürzte. Blut rann aus dem Loch im Oberkörper. Er zuckte qualvoll, dann wurde er still. Er war tot. Erschrocken drehte ich mich um, da stand er, mein Retter, mein Held und mein Feind. Er lächelte mich hämisch an. In dem Moment wusste ich, dass er nichts Gutes mit mir vor hätte.

 

Miriam S.

Alex, ein kleiner Junge, hatte leider nur Blödsinn im Kopf und so kam es, dass er sich eines Tages am Dachboden seines Hauses versteckte.

Alleine schritt Alex mit neugierigem Blick über den Dachboden. Nichts Besonderes stand hier. In der einen Ecke ein altes Sofa, in der Nähe von Alex ein paar Kisten. Aber plötzlich fielen seine Augen auf eine sehr al aussehende Truhe. Mit ihren goldenen Verzierungen zog sie Alex magisch an. Langsam schritt Alex auf die Truhe zu. Mit vorsichtigen Griffen säuberte er den Deckel. Nach einiger Zeit kam ein Zeichen zum Vorschein, das einem Stern ähnlich sah. Alex Neugierde wurde immer größer, hektisch suchte er nach einem Schloss und fand ein dickes, verrostetes. Langsam drehte er den Schlüssel. Mit einem „Klick“ sprang das Schloss auf. Knarrend öffnete sich die Truhe und Alex schaute auf einen großen Berg von Pergamenten, Büchern und merkwürdigen Gerätschaften. Lange Zeit kramte er in dem Haufen herum. Doch nichts schien für ihn wirklich interessant zu sein. Aber plötzlich zog Alex ein Buch heraus, das das gleiche Zeichen trug wie die Truhe. Schnell schlug er das Buch auf und schaute mit ruhigem Blick über die Seiten. Doch Lesen konnte er nichts, weil die Schrift Alex unbekannt war. Aber bevor er genauer die Seiten untersuchen konnte, ertönte hinter ihm eine Stimme. „Alex, komm sofort her!“. Es war seine Mutter, die unter der Dachluke stand. Sie sah nicht besonders glücklich aus. Ohne nachzudenken steckte Alex das Buch unter sein T- Shirt, schlug den Deckel der Truhe zu und rief seiner Mutter zu: „Ja ja, ich komme schon!“. Er stand auf und schlenderte zu seiner Mutter hinüber. Sie warf ihm nur einen verächtlichen Blick zu und schrie: „Komm mit!“ Alex folgte ihr die Treppe hinunter, den Gang entlang und ins Wohnzimmer, wo schon sein Vater, wütend und ungeduldig herumgehend, auf sie wartete. Alex kannte das Verfahren schon, das jetzt auf ihn zukam. Sein Vater schimpfte wieder wutentbrannt mit ihm, während seine Mutter leise brodelnd die zerbrochene Vase am Boden aufkehrte. Alex hatte dieses nervige Gespräch schon viele Male gehört und sein Vater schrie immer den gleichen Schwachsinn. Sein Vater brüllte, dass aus ihm niemals etwas werden würde, wenn er nicht seine Streiche und seinen Schabernack lassen würde. Aber Alex hörte gar nicht zu, sondern schaute einfach schuldbewusst und nickte zustimmend. Am Ende der Predigt bekam Alex wie immer, eine Strafe. Zwei Wochen Hausarrest. Dieses Mal störte ihn das nicht so, denn jetzt hatte er wenigstens Zeit, das Buch genauer zu untersuchen.

Am Abend, als alle schon schliefen, schlich sich Alex ins Arbeitszimmer seines Vaters. Der Boden, auf dem Alex auf Zehenspitzen ging, war aus Holz und knarrte manchmal fürchterlich. Als er am Zimmer seiner Eltern vorbeikam, öffnete er die Tür einen Spalt und lugte ins Zimmer, ob seine Eltern auch tief schliefen. Nachdem er sich versichert hatte, dass alles ruhig war, schloss er die Tür und schlich weiter. Im Arbeitszimmer angekommen, schaute sich der Junge einmal um. In der Mitte des Raumes stand ein riesiger Schreibtisch aus dunklem Holz. An der Wand befand sich ein Regal mit Dutzenden von Büchern. Alex widmete seine Aufmerksamkeit dem Regal mit den Büchern. Mit großen Augen betrachtete er die dicken Wälzer. Jedes Buch holte er raus und blätterte es kurz durch, um zu sehen, ob es ihm helfen könnte. Am Ende hatte er acht Bücher über Sprachen. Leise trippelte Alex mit den Büchern zurück in sein Zimmer. Dort angekommen, drehte er das Licht auf und versteckte die Bücher teif in der untersten Lade seines Schrankes. Zum Glück waren gerade Ferien und Alex hatte genug Zeit sich dem Buch zu widmen. Am Morgen stand Alex sehr spät auf, um ausgeschlafen zu sein. Nachdem er sich gewaschen hatte, ging er zum Frühstück, wo er sich von seiner Mutter noch eine Ermahnung anhören musste, heute ja keinen Blödsinn anzustellen. Sofort schlenderte er unter ihrem strengen Blick ins Zimmer zurück. Nachdem er sich angezogen hatte, holte er die Bücher aus der Lade und sperrte die Tür zu. Zwei Stunden lang durchsuchte Alex drei Bücher, doch nirgends fand er diese Schrift. Die nächsten Tage verliefen ähnlich. Alex schlich sich am Abend aus dem Zimmer, holte neue Bücher und suchte verbissen nach Anhaltspunkten. Am vierten Abend schließlich wurde Alex so wütend, weil er rein gar nichts fand, dass er gut zwölf Seiten aus dem Buch russ. Die Seiten flatterten frei im Zimmer herum. Alex stürzte zornig durch die Tür hinaus und schlug sie hinter sich zu. Als er zurückkam, hatte er sich einigermaßen beruhigt. Gefasst begann er die Seiten zusammenzusuchen. Auf seinem Schreibtisch erwartete ihn aber eine Überraschung. Die leere, erste Seite des Buches lag genau unter der Tischlampe. Dort, wo eigentlich nichts war, stand jetzt in goldener Schrift ein Text geschrieben. Zu Alex Überraschung war dieser Text für ihn lesbar. Zwar schwer zu lesen, doch er konnte ihn entziffern. Alex las konzentriert, was er sah: „Derjenige, der den Schatz des Königreiches Enzyklob finden will, des Königreiches, das mit Gold überzogen ist, gehe von der Spitze des Rabenberges Richtung Norden bis zum Bergsee, wo der Wasserfall sich ergießt. Hinter dem Wasserfall findet man eine große Höhle voller Reichtümer!“. Alex war so angetan von dieser Karte, dass er am Abend dieses Tages seinen Rucksack voll mit Essen und einer Taschenlampe packte. Um Punkt Mitternacht wanderte er in die Ungewissheit los. Der Weg war dunkel, düster und unheimlich. Nach einer halben Stunde kam er auf den Berg. Mutigen Schrittes marschierte er weiter nach Norden. Nach weiteren 20 Minuten ruhigen spazieren wurde seine Reise unterbrochen. In einem Buch neben ihm raschelte etwas. Alex stolperte zurück auf den Boden. Das Rascheln kam immer näher. Es wurde immer lauter. Alex Herz pochte. Aus dem Buch tauchte in stattlicher Mann Mitte vierzig auf. „Guten Abend, mein junger Freund. Was machst du hier so spät in der Nacht?“, fragte der Mann freundlich. „Das gleiche könnte ich Sie fragen?“, antwortete Alex. Der Mann ging auf Alex zu und reichte ihm die Hand. „Ich bin Professor Hastings und suche nach einem Schatz.“ „Ich bin Alex und suche ebenfalls nach einem Schatz“, erwiderte der Junge verwundert. „Wenn das so ist, könnten wir doch zusammen suchen. Wenn es dich nicht stört“, schlug der Professor vor. „Natürlich macht es mir nichts aus“, stimmte Alex zu. „Sehr schön, nur suche ich schon seit Wochen erfolglos nach dem Schatz“, erklärte Hastings. „Das ist kein Problem, ich habe eine Karte“, sagte Alex freundlich. „Das ist ja großartig! Gehen wir sofort los!“, meinte der Professor. Sofort wanderten die beiden weiter. Nach einiger Zeit gelangten sie in die Höhle. Die Höhle war von Spinnweben übersät. „Los, weiter!“, befahl Hastings. Beide schalteten die Lampen ein. Je weiter sie hineingingen, desto gruseliger wurde es. Plötzlich flogen hunderte von Fledermäusen über ihre Köpfe hinweg. Beide schrien los und stürzten sich auf den Boden. Nervös, aufgebracht und durchschwitzt standen sie wieder auf und rannten so schnell sie nur konnten weiter. Plötzlich hallte ein fürchterliches Stöhnen durch die Höhle. Alex und der Professor zuckten zusammen und als sie wieder aufsahen, schwebten zwei mittelgroße Geister über ihnen. Der eine schaute sie nur an, während der andere zu ihnen sprach: „Wir sind die Wächter dieses Schatzes. Wenn ihr an uns vorbeikommen wollt, müsst ihr zuerst unser Rätsel lösen.“ Da öffnete der andere Geis seinen Mund. „Ohne mich würde im Leben der Mensch nichts funktionieren. Ohne mich würden viele Unfälle passieren. Ich bin lebenswichtig. Was bin ich?“. Nach diesen Worten folgte eine kurze Pause des Schweigens, bis der erste Geist mit einem leisen Lachen die Stille durchbrach: „Und bis ihr das Rätsel gelöst habt, werden wir euch jede Nacht heimsuchen und aus euren Träumen die schlimmsten Albträume machen, die euch ein Leben lang verfolgen werden!“. Sofort, nachdem der Geist fertig gesprochen hatte, verschwanden beide mit einem Lachen, das an den Wänden der Höhle widerhallte. Alex, der die Situation genau verfolgt hatte, war die Verwirrung ins Gesicht geschrieben, doch plötzlich ließ der Professor Hastings ein leises Lachen hören: „Ha, Geister. Was für ein Quatsch. Wissenschaftlich sind Geister nicht bewiesen! Komm lass uns weitergehen“. Schnell schritt der Professor weiter. Noch bevor Alex ein Wort dazu sagen konnte, wurde er schon wieder überrascht. Professor Hastings flog plötzlich schreiend in einem hohen Bogen durch die Luft. Für den Bruchteil einer Sekunde war ein großes schwarzes Netzt zu sehnen, das durch die Höhle gespannt war. Ohne zu zögern lief Alex zum Professor, der regungslos am Boden lag. Er reif aufgeregt: „Das- das- das kann nicht sein! Geister gibt es nicht!“. „Anscheinend doch“, meinte Alex. Alex half dem immer noch am Boden liegenden Hastings auf die Beine. Als er wieder stand, zwar auf wackeligen Beinen, stolperten sie wieder zurück vor die Höhle, wo sie ihr Lager aufschlugen. Nachdem dies geschafft war, legten sich beide vors Feuer und unterhielten sich: „Professor, was meinen Sie, was könnte das sein?“. „Ich habe darüber nachgedacht, mein Junge. Es könnte so vieles sein“. „Vielleicht fällt uns etwas ein, wenn wir ausgeschlafen sind“, schlug Alex vor. „Professor? Glauben Sie, die Geister kommen heute wirklich in unsere Träume?“. „Die Nacht wird es zeigen“, antwortet dieser. Diese Worte waren die letzten, die am Abend noch von ihnen zu hören waren, denn beide schliefen sofort ein. Alex saß auf einem Berg voller Goldmünzen in einem von Fackeln beleuchteten Raum. Professor Hastings hockte neben ihm. Beide waren total fröhlich. Doch plötzlich öffnete sich ein Riss im Boden. Der Riss wurde immer größer. Alex und alles andere stürzten in den mittlerweile schon riesigen Riss. Dunkelheit breitete sich immer weiter aus. Plötzlich war Alex allein. Auf einmal knallte er auf einen Boden. Jetzt loderten riesige Flammen um ihn herum auf. Schreiend und schweißdurchnässt wachte Alex auf. Es war in der Früh, der Professor war schon auf und grummelte müde zu Alex: „Deinem Gesicht nach hast du auch nicht gut geträumt“. „Ja“, antwortete Alex. Hastings bereitete gerade Frühstück zu und das sehr tollpatschig. Beim Würstchenkochen verbrannte er sich die Finger mit dem heißen Wasser. Das Marmeladeglas fiel ihm beim Öffnen aus der Hand und zerbrach. „Bin heute etwas ungeschickt“, murmelte er. „Haben Sie schon über das Rätsel nachgedacht?“, fragte Alex noch verschlafen. „Nein, ich hatte noch keine Zeit dazu. Aber nach dem Frühstück werde ich mich in meinen Bücher etwas schlau machen“, antwortete dieser. Nachdem sie gefrühstückt hatten, holte der Professor die Bücher heraus und begann zu lesen. Nach fünf Minuten aber hob er den Kopf und meinte: „Es hilft alles nichts, ich habe solche Kopfschmerzen und die Augen tun mir weh, ich kann jetzt nicht lesen!“. Alex dachte über das Rätsel nach und bemerkte, dass alles, was der Geist gesagt hatte, jetzt gerade passierte. Ohne „es“ würde das Leben nicht funktionieren. Der Professor hatte Kopfschmerzen und konnte nicht lesen, weil er noch dazu Augenschmerzen hatte. Ohne „es“ würden viele Unfälle passieren. Hastings hatte sich die Finger verbrannt und das Glas zerbrochen. Das alles lag am „Schlaf“. „Was hast du gesagt?“, fragte der Professor mit neugieriger Miene. Alex berichtete ihm, was ihm aufgefallen war. Sofort nahmen sie ihre Taschenlampen und stürzten sich wieder in die Höhle. „Das war wirklich brillant. Ich wäre niemals darauf gekommen!“, lobte der Professor Alex auf dem Weg zu den Geistern. Als sie an der Stelle angekommen waren, wo sie die Geister getroffen hatten, machten sie Halt und reifen: „Der Schlaf. Der Schlaf ist es!“ Lange Zeit passierte nichts, doch plötzlich erklang des Geistes gruselige Stimme: „Das ist korrekt! Euch ist der Zutritt zu den Schätzen von Enzyklob gewährt“. So schnell si konnten, rannten sie weiter. Der zweite Teil der Höhle sah so aus, als ob seit Jahrhunderten keine Menschenseele hier gewesen wäre. Der Schimmel hing von der Decke. Skelettknochen lagen am Boden. Überall waren Spinnweben. Hier und da flog mal eine riesige Fledermaus über ihre Köpfe hinweg. Zehn Minuten schlichen sie durch die Höhle. Endlich kamen sie in einen Raum, der die Vorstellungskraft beider übertraf. Berge von Gold, Diamanten, Rubinen, Kronen. Voller Freude stürzten sich beide lachend und schreiend auf die Reichtümer zu ihren Füßen.

Und so endet unsere Geschichte. Alex hatte für sein ganzes Leben ausgesorgt. Professor Hastings arbeitete nun als Direktor von Hawert und böse Träume hatten sie nie mehr.

 

Sebastian F.

Der Weg war schmal und gefährlich. Er atmete tief durch. Nur wenige Meter noch. Entschlossen wischte er sich über die schweißnasse Stirn- so als wollte er damit alle seltsamen Ereignisse der letzten Stunden ungeschehen machen.

Doch das, was passiert war, konnte man nicht rückgängig machen. Er war kein Computer, dem man den Befehl „rückgängig“ erteilen konnte, um alles, was geschehen war, ungeschehen zu machen. Sie hatten sich über ihn lustig gemacht, mit dem Fingern auf ihn gezeigt, vor anderen bloß gestellt, gaben ihm für alles die Schuld und sie hatten ihn mit ihren Fäusten spüren lassen, wie sehr sie ihn hassten. Er war alleine, er hatte niemanden auf seiner Seite- alle waren gegen ihn. Er hatte es immer weggeschluckt, wenn seine Kameraden ihn gemobbt hatten. Doch diesmal waren sie zu weit gegangen. Sie machten sich über seine verstorbene Mutter lustig. Über seine Mutter, die an Krebs erkrankte und schließlich starb. Seine Mutter war die wichtigste Person in seinem Leben, denn er hatte nur sie. Als sie starb, war das ein großer Verlust für ihn. „Glatzenmonster“, „Hexe“ und „Krebskranker-Psychopath“, hatten sie seine Mutter genannt. Es war ihm zu viel geworden, er war aus der Klasse gestürmt und er rannte und rannte, er wollte weit weg von seinen Mitschülern, weit weg von der Schule, weit weg von den Drohungen und Beschimpfungen, er wollte einfach nur weg.

Er kam am Ende des Weges an. Vor ihm erstreckte sich eine dunkle, schwarze Schlucht. Gedanken jagten durch seinen Kopf. Eine Träne kullerte über seine gerötete Wange. Er lachte leise. Er sah keinen Sinn darin weiterzuleben. Langsam beugte er sich über den Abgrund. Der Wind zerzauste seine schwarzen Haare. Er hörte das unheimliche Rascheln der Blätter. Steine fielen in den Abgrund. Die Bäume um ihn herum warfen tiefe Schatten auf den Boden. In der Ferne hörte er das leise Grollen eines Donners. Blitze zuckten am dämmrigen Himmel. Er beugte sich noch tiefer über den Abgrund, sah in den düsteren Himmel, dankte Gott für die schönen Seiten in seinem Leben und ließ sich fallen.

 

Miriam S.